Die Funktionsweise der Anleihe ergibt sich aus zwei wesentlichen Merkmalen. Zum einen zahlt die Aktienanleihe zum jeweiligen Zinstermin einen festen Zins, der grundsätzlich höher ist als bei klassischen Anleihen. Bei dieser Aktienanleihe liegt der Zins bei 6,20 Prozent. Zum anderen hängt der Rückzahlungsmechanismus zum Laufzeitende vom Kurs des Basiswertes ab: Am Fälligkeitstag erhalten Anleger den Nennbetrag, sofern der Schlussreferenzpreis den Basispreis erreicht oder überschreitet. Dieser Basispreis liegt bei 62,0000 Euro. Er wird zum Emissionszeitpunkt der Aktienanleihe festgelegt und bezieht sich auf den Basiswert.
Falls der Schlussreferenzpreis den Basispreis am Bewertungstag unterschreitet, erhalten Anleger eine durch das Bezugsverhältnis festgelegte Anzahl Aktien des Basiswertes, in diesem Fall der BMW-Aktie. Ausgehend vom Basispreis nimmt der Anleger somit eins zu eins an der Wertentwicklung der BMW-Aktie teil.
Am Ende der Laufzeit, am 18.06.2020, erhält der Inhaber der Aktienanleihe einen festen Zins pro Jahr. Die Rückzahlung der Aktienanleihe selbst hängt aber vom Kurs des Basiswertes zum Laufzeitende ab. Verkauft der Anleger die Aktienanleihe aber vor Laufzeitende, erhält er zwar den aktuellen Geldkurs, den Zins aber nur anteilig (mehr Informationen unter „Stückzins“). Außerdem sind die marktpreisbestimmenden Faktoren während der Laufzeit zu beachten. So kann die Aktienanleihe auch unterhalb des Erwerbspreises notieren.
Aktienanleihen haben eine Besonderheit: Ihr Geld- und Briefkurs wird nicht in Euro angegeben, sondern in Prozent. Ein Anleger kann Aktienanleihen immer nur zu einem bestimmten Nennbetrag oder einem Vielfachen dessen kaufen. Der Preis der Aktienanleihe berechnet sich, indem der Nennwert mit dem in Prozent angegebenen Preis der Aktienanleihe multipliziert wird. Hinzu kommen die Stückzinsen. Das ist der Anteil des am Laufzeitende fälligen Zinses, der zwischen Laufzeitbeginn und dem Aktienanleihenkauf erwirtschaftet wurde. Die Stückzinsen werden täglich berechnet.
Außerdem fallen Transaktionskosten an. Denn sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf der Aktienanleihe entstehen Kosten. Diese Gebühren unterscheiden sich von Bank zu Bank.
Um eine Aktienanleihe zu kaufen oder zu verkaufen, ist ein Wertpapierdepot nötig. Wer über einen Online-Zugang zu einer Online-Bank oder einer Brokerage-Plattform zum Konto oder Depot verfügt, kann den Kauf oder Verkauf online vornehmen. Führt der Wertpapierberater bei der Hausbank die Transaktion durch, braucht er die Wertpapierkennnummer (WKN) und den Nennwert, für den der Anleger Aktienanleihen kaufen oder verkaufen möchte.
Der Kurs, der für eine Aktienanleihe gezahlt wird, kann sich ständig ändern. Für Anleger, die eine Aktienanleihe erwerben möchten, ist der Briefkurs entscheidend. Wer dagegen eine Aktienanleihe verkaufen möchte, richtet sich nach dem Geldkurs. Die Deutsche Bank berechnet fortlaufend die aktuellen Kurse. Bei einem Kauf oder Verkauf über einen persönlichen Berater kann dieser den aktuellen Kurs in seinem Ordersystem abfragen, bevor er eine Transaktion durchführt.
Jede Aktienanleihe hat eine Laufzeit, endet also an einem festgelegten Datum automatisch. Bei dieser Aktienanleihe endet die Laufzeit am 18.06.2020. Dieser Termin wird bei der Emission bestimmt und kann nicht geändert werden. Zum Laufzeitende gibt es drei mögliche Szenarien.
Szenario 1: Die Aktie notiert über dem Basispreis von 62,0000 Euro
Wenn die BMW-Aktie steigt oder sich seitwärts bewegt, erhält der Anleger zum Laufzeitende am 18.06.2020 den Nennbetrag der Aktienanleihe von 1.000 Euro und den festgelegten Zins von 6,20 Prozent.
Szenario 2: Die Aktie notiert auf dem Basispreis von 62,0000 Euro
Auch wenn die BMW-Aktie zum Laufzeitende exakt zum Basispreis notiert, erhält der Anleger den Nennbetrag der Aktienanleihe von 1.000 Euro und den festgelegten Zins von 6,20 Prozent.
Szenario 3: Die Aktie liegt unter dem Basispreis von 62,0000 Euro
Liegt die BMW-Aktie zum Laufzeitende unter dem Basispreis, erhalten Anleger die durch das Bezugsverhältnis festgelegte Anzahl BMW-Aktien. Dann partizipieren sie ausgehend vom Basispreis eins zu eins an der Wertentwicklung der BMW-Aktie.
Wer seine Aktienanleihe nicht bis zum Laufzeitende halten möchte, kann sie schon vorher verkaufen. In dem Fall wird der Zins anteilig ausgezahlt.
Die für die Haltezeit der Aktienanleihe aufgelaufenen Zinsansprüche heißen Stückzinsen. Es sind also die Zinsen, die vom Beginn der Aktienanleihe bis zum Kauftag angefallen sind. Die Deutsche Bank zahlt die gesamten Zinsen an den letzten Inhaber der Aktienanleihe. Wie hoch diese Zinszahlung ausfällt, gibt der Zins p.a. („per annum“) an. In einem fiktiven Beispiel liegt dieser Zinssatz der Aktienanleihe bei 12,00 Prozent bezogen auf einen Nennbetrag von 1.000,00 Euro und einer Laufzeit von einem Jahr. Erwirbt ein Anleger eine Aktienanleihe erst nach dem Emissionstag, zum Beispiel 100 Tage später, so erhält er trotzdem am Laufzeitende die volle Zinszahlung von 120,00 Euro. Der Zinsertrag für 260 Tage liegt jedoch nur bei 86,67 Euro. Die Zinsen für die ersten 100 Tage in Höhe von 33,33 Euro muss deshalb der Käufer tragen. Möchte ein Anleger die Aktienanleihe vor dem Zinstermin veräußern, so erhält er wiederum für die Zeit die bisher angelaufenen Stückzinsen.

Aktienanleihen sind mit einer deutlich über dem Marktniveau liegenden Zinszahlung ausgestattet.
Bei Aktienanleihen haben Anleger ein Verlustrisiko, das mit einer Direktanlage in den Basiswert vergleichbar ist.